Kit Armstrong_1687_JF Mousseau

Classical Reflections 1

Kit ArmstrongKlavier

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Ludwig Müller (Konzertmeister & Leitung)

Datum:
Freitag, 2. August 2019
Spielort:
Arena Klosters
Zeit:
20:00 Uhr
Türöffnung:
19:30 Uhr
Dauer:
120 min, inkl. Pause
Tickets:
CHF 120 | 90 | 65
Rollstuhlplätze:
076 561 21 58

Revolution, Krieg, Aufklärung, Befreiung – zur Zeit der Wiener Klassik geraten Europas Systeme ins Wanken und werden neu geordnet. Währenddessen prägen zwei grosse Namen in der Musikgeschichte neue Formen der Instrumentalmusik, die zur Grundlage für alle folgenden Komponisten-Generationen wurden. Das Schaffen von Mozart und Haydn war dabei nicht nur untrennbar mit Wien verbunden, die beiden waren auch gut befreundet.

Haydn verbrachte etwa 30 Jahre als Kapellmeister des Fürsten Esterházy auf dessen Schloss in Eisenstadt und siedelte erst später nach Wien um. Während Haydn heute massgeblich mit der Weiterentwicklung der Sinfonie und des Streichquartetts in Verbindung gebracht wird, geriet seine Klaviermusik in den Hintergrund. Vermutlich im Dienst von Esterházy entstand das Klavierkonzert D-Dur. Mit der eingängigen Melodik des Vivace, dem romantisch anmutenden Adagio und dem berühmten Rondo, mit Anklängen und Zitaten aus der ungarischen Musik ist es Haydns meistgespieltes Klavierkonzert.

Mozart, der von klein auf unzählige Reisen unternommen hatte, kam 1781 nach Wien. Er war mit dem Werk des väterlichen Freundes Haydn bestens vertraut, griff dessen Gattungen auf und entwickelte sie weiter. Am deutlichsten lässt sich dies in seinen sechs «Papa Haydn» gewidmeten Quartetten nachverfolgen. Unbekannt ist, warum Mozart 1788, einem Jahr der tiefen Krise, begann, seine letzte grosse Sinfonie Nr. 41 mit dem Beinamen «Jupiter-Sinfonie» zu komponieren. Vermutet wird, dass unter anderem Haydns sogenannte «Pariser Sinfonien» den Anstoss dazu gegeben hatten. Bis dato einzigartig und bis heute berühmt macht die «Jupiter-Sinfonie» der kunstvolle Finalsatz mit seiner ausgedehnten, in den klassischen Sonatensatz eingebetteten Fuge. Damit lag das Schwergewicht der Sinfonie, erstmalig in der Gattungsgeschichte, auf dem letzten Satz.

Zwei Jahre zuvor, 1786, schrieb Mozart seine erste Opera buffa, «Le nozze di Figaro». Gemeinsam mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte hat er damit ein Werk von gesellschaftspolitischer Brisanz geschaffen. Denn die gesellschaftliche Ordnung und die Rechte der Adligen bröckelten schon vor der Französischen Revolution.

In der Klassik begannen sich auch die Grundpfeiler des öffentlichen Konzertlebens herauszubilden. Ganz im Gegensatz dazu standen die kammermusikalischen Konzerte, die einige Jahre später in der Leipziger Strasse 3 in Berlin stattfanden. Die Familie Mendelssohn lud wöchentlich zu ihren traditionellen Sonntagsmusiken ein, für deren intimen Rahmen Sohn Felix vornehmlich komponierte. Sein erstes von lediglich zwei Klavierkonzerten war seinerzeit ein Hit. Ein wenig erinnert das Jugendwerk mit seinem leidenschaftlichen bis wilden Charakter an Mozarts heitere Leichtigkeit.

Wolfgang Amadeus Mozart  
(1756–1791)  
 Ouvertüre zu «Le Nozze di Figaro» KV  492
Joseph Haydn    
(1732–1809)
Klavierkonzert Nr. 11 in D-Dur,  Hob. XVIII:11    
Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809–1847)     
Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll, op. 25     
Wolfgang Amadeus Mozart 
(1756–1791)   
Sinfonie Nr. 41 C-Dur, KV 551
«Jupiter-Sinfonie»