Francesco Piemontesi, © Marco Borggreve
Francesco Piemontesi, © Marco Borggreve

Der Auftakt: Freiheit und Sehnsucht

Zum Auftakt von Klosters Music 2022 erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer eine spannungsvolle Reise in die Romantik und in den sonnigen Süden. An diesem ersten Abend darf man sich auf ein Wiedersehen mit Pablo Heras-Casado freuen, der das Münchener Kammerorchester dirigiert, das zum ersten Mal in Klosters gastiert. Seinen Einstand im Bündner Kurort gibt auch der technisch und musikalisch versierte Tessiner Pianist Francesco Piemontesi.

Die faszinierende Reise am Samstag, 30. Juli, beginnt in der Schweiz: die Ouvertüre zu Gioachino Rossinis Oper «Wilhelm Tell» lässt den Blick zuerst ruhig über die eindrückliche morgendliche Berglandschaft schweifen und entwickelt sich mit stürmischen Passagen, dem Kuhreigen und der bekannten Reiterattacke zum turbulenten Erlebnis. Auf die Ouvertüre folgt Robert Schuhmanns Klavierkonzert in a-Moll, gespielt von Francesco Piemontesi. Der Tessiner verbindet Genauigkeit mit einem Klangfarbenreichtum, der jeder Seelenregung der Musik nachspürt. Damit ist er der perfekte Weggefährte, um die Tiefen von Schumanns zu erkunden. Mit der «Italienischen Sinfonie» in A-Dur von Mendelssohn erobert die vibrierende Lebensfreude Italiens die Herzen mit Turbulenz, schwelgerischer Sehnsucht und heiterem Tanz im Sturm. Die südliche Sonne entfaltet zum Schluss des Abends ihre volle Kraft.