Eines der grössten Werke für Cello 

Am Abend des 7. August hören wir den sensiblen britischen Cellisten Steven Isserlis und Die Deutsche Kammerphilharmonie mit Dvořáks 1895 in Amerika komponiertem Konzert für Violoncello.  Das Werk gilt als eine der grössten Kompositionen, welche überhaupt je für dieses Instrument geschrieben wurden. Johannes Brahms dessen 1. Sinfonie am 7. August ebenfalls zur Aufführung kommt, soll, nachdem er die Partitur gelesen hatte, begeistert ausgerufen haben: «Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokonzert wie dieses schreiben kann? Hätte ich es gewusst, hätte ich schon vor langer Zeit eines geschrieben!» Beginnt der erste Satz mit dem einprägsamen Hauptthema, entwickelt sich zwischen dem spät einsetzenden Cello und dem Orchester alsbald ein melodischer Dialog. Der zweite Satz, geprägt von Sehnsucht und Heimweh, zitiert Melodien aus «Lasst mich allein», dem Lieblingslied von Dvořáks im Frühjahr 1895 verstorbener Schwägerin. Gibt sich der dritte Satz zu Anfang gelassen, steigert er sich zunehmend zu einem faszinierenden Wechselspiel von Tempo, Ruhe und Intensität, um in feinfühliger Ahnung schmerzvoller Sehnsucht sanft zu verklingen.

Klosters Music konnte im Vorfeld des Konzertes mit dem bekannten Cellisten unter anderem über das Cellokonzert von Dvořák und die Zusammenarbeit mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und  sprechen.


Über das Cellokonzert von Dvořák und seinen Platz in den heiligen Hallen des Repertoires wurde schon viel geschrieben. Was macht es aus ihrer Sicht zu einem derart grossen Werk?

Das Konzert von Dvořák war, so meine ich mich zu erinnern, das erste Stück klassische Musik in das ich mich wirklich verliebt habe – also habe ich sehr lange damit gelebt! Und heute liebe ich es sogar noch mehr als damals. Es steckt alles darin: Heroik, Freude, Tragik, eine Fülle herrlicher Melodien 

und eine volkstümliche Einfachheit, die es erlaubt, direkt aus dem Herzen zu sprechen.

Was hat es mit ihrer musikalischen Beziehung zum Deutschen Kammerorchester Bremen auf sich? Was macht sie so speziell?

Das Deutsche Kammerorchester Bremen ist ein sehr, sehr spezielles Orchester. Ein jedes Mal, wenn ich mit ihnen spiele, ist es, als würden wir Kammermusik spielen. Jedes Mitglied des Orchesters ist absolut der Musik verpflichtet, die wir gerade spielen. Aussergewöhnlich!

Welches Buch haben sie während des Lockdowns am liebsten gelesen?

Nun ja…ich habe ziemlich viel gelesen. Romane, Agenten-Trhiller, Sachbücher, etc. 

Da es viele Bücher waren, die von Leuten die ich kenn geschrieben wurden und ich niemanden beleidigen will, wenn ich ihn oder sie nicht aufzähle, erwähne ich an dieser Stelle nur Silas Marner von Goerge Eliot. Was für ein grossartiger Schriftsteller!

Ihr Online-Meisterkurs war enorm beliebt. Ist das ein Format, das sie auch in Zukunft anbieten werden?

Ich bevorzuge Live-Kurse. Aber ich bin froh, wenn sie aufgezeichnet werden.  Es macht mir so viel Spass, mit jungen Leuten zu Arbeiten. Es ist eine Pflicht und eine grosse Freude zugleich.