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Stiftungsrat Klosters Music (v.l.n.r.).: Jürg L. Steinacher, Daniela Lütjens, Franziska J. Saager, Heinz Brand, Reiny Winkler, Christian Bolt

«Ein spannender Blick hinter die Kulissen»

Musik und Malerei sind die grossen Leidenschaften der in Wuppertal geborenen Deutsch-Schweizerischen Doppelbürgerin. Aufgewachsen in einem kulturinteressierten Elternhaus wählte Daniela Lütjens den künstlerischen Beruf der Gemälderestauratorin. Über viele Jahre arbeitete sie am berühmten Claren-Altar im Kölner Dom. Gemeinsam mit ihrem Mann engagiert sie sich auch schon lange im Bereich der klassischen Musik. Georg Rudiger hat mit ihr gesprochen.


Georg Rudiger: Sie sind seit der Gründung Präsidentin des Fördervereins Kunst & Musik, Klosters. Was macht Ihnen Spass an dieser Aufgabe?

Daniela Lütjens: Ich organisiere sehr gerne. Auch beim Zonta Club Zürich, der sich weltweit für die Rechte von Frauen einsetzt, bin ich aktiv und organisiere seit vielen Jahren Benefizveranstaltungen. Kulturell war ich schon immer interessiert – sowohl an Bildender Kunst als auch an Musik. So kann ich beim Förderverein Kunst & Musik, Klosters beides zusammenbringen.

Welchen Bezug haben Sie zum Ort Klosters?

Seit langem besitzen mein Mann und ich hier eine Zweitwohnung. Wir lieben diesen Ort und verbringen viel Zeit im Sommer wie im Winter, bewegen uns viel in der Natur.

Wie fördert der Verein denn das Festival?

Vor allem, in dem er sehr viel Geld sammelt, um dieses grossartige Festival mit zu finanzieren. Die jährliche Unterstützung durch unsere Mitglieder und Sponsoren reicht von 100 bis zu mehr als 50’000 Schweizer Franken. Wir haben inzwischen rund 130 Mitglieder und zudem 19 Förderer, die nicht Mitglied im Verein sind. Für diese veranstalten wir ab einer bestimmten Fördersumme Postconcert-Dinners mit den Künstlerinnen und Künstlern. Es gibt einen Gönnerempfang und auch mal den Besuch einer Probe – ein spannender Blick hinter die Kulissen! In diesem Jahr organisieren wir zum ersten Mal exklusiv für unsere Mitglieder und Förderer auch zwei Ausflüge während des Festivals, die allerdings extra bezahlt werden müssen.

Wohin geht es bei den Ausflügen?

Wir fahren nach Chur zum Bündner Kunstmuseum und erhalten dort eine Führung. Besonders die Werke der Künstlerfamilie Giacometti sind sehr interessant und auch gar nicht so bekannt. Im historischen Restaurant Stern gibt es einen Lunch, danach schauen wir uns noch gemeinsam die Altstadt an. Als zweites Event bieten wir einen Probenbesuch in der Arena mit dem Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von Patrick Hahn an mit der grossartigen Geigerin Arabella Steinbacher und anschliessendem Mittagessen auf dem Kesslerhof. Während des Festivals sind wir übrigens bei jedem Konzert mit einem Stand präsent. Dort kommen wir ins Gespräch mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern, aber auch mit interessierten Konzertgästen. Bei uns kann man in diesem Jahr auch eine Steinbock-Figur des Klosterser Bildhauers und Malers Christian Bolt erwerben. Er ist im Stiftungsrat des Festivals aktiv. Aus diesen Einnahmen wird das Festival ebenfalls finanziell unterstützt.

Auf was freuen Sie sich besonders beim kommenden Festival?

Das ist bei diesem fabelhaften und vielseitigen Programm schwer zu entscheiden. Vielleicht auf das Konzert mit Sir András Schiff. Wir kennen ihn schon viele Jahre persönlich und unterstützen auch sein eigenes Festival in Vicenza.

Was er genau spielen wird, weiss man gar nicht im Voraus.

Das stimmt, aber die Komponisten Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart hat er schon verraten. Er hat einmal so nett gesagt, dass wir aus dem Publikum auch nicht wüssten, was wir an einem bestimmten Tag in zwei Jahren zu Mittag essen möchten – genauso so gehe es ihm mit dem Klavierspielen. Die Verträge mit dem Veranstalter werden ja sehr lange im Voraus gemacht. Sir András Schiff möchte eine gewisse Spontaneität im Konzertbetrieb behalten. Er erklärt dann jeweils, welches Werk er spielt und warum er es ausgewählt hat.

Was ist für Sie das Besondere bei Klosters Music – gerade im Vergleich zu anderen Musikfestivals?

Die schöne Bergwelt, in der es stattfindet. Und der familiäre Rahmen. Man kann grosse Künstler auch im Dorf oder im Hotel treffen und ein wenig mit ihnen plaudern. Das würde einem in New York oder London nie passieren.


Möchten auch Sie Teil des Fördervereins werden? Dann finden Sie hier Informationen zur Mitgliedschaft des Fördervereins und zur diesjährigen Ausgabe der Steinbock-Figur. Das Programm der Ausflüge mit Anmeldeformular wird Ende Juni direkt an die Mitglieder des Fördervereins verschickt.