Klänge für den zeitlosen Augenblick

Ein Abend mit besonderen und vor allem einmaligen musikalischen Momenten erwartet das Publikum am 4. August in der Kirche St. Jakob beim Orgelrezital «Zwischen hier und dort – Heimweh» mit dem begnadeten Organisten und Improvisator Rudolf Lutz. Bilden die Kompositionen Johann Sebastian Bachs mit dem eingangs vorgetragenen Präludium in h-Moll und der Fuge in h-Moll zum Schluss die ruhenden Pole des Abends, erleben wir dazwischen Werke von Mozart, Dvořák und Schubert in Orgelfassungen und Improvisationen von Rudolf Lutz.

Der Eintritt ist frei (Kollekte), jedoch ist aus Kapazitätsgründen eine Voranmeldung erforderlich. Bitte benutzen Sie für die Anmeldung das Online-Formular. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.

Lesen Sie hier, was Rudolf Lutz selbst zum einzigartigen Abend in Klosters zwischen sicherer Heimat, Erinnerung und Gefühlen von Heimweh sagt:

«Heimweh setzt eine Heimat, ein Heim voraus. Für mich ist das Bach als ruhender Pol und sicheres Haus. Sein spätes h-Moll Präludium sowie die Fuge dienen als Rahmenprogramm. In der Mitte des Orgelkonzerts erklingt eine eigene Fassung des 2. Satzes aus Dvořáks Sinfonie ‹Aus der Neuen Welt›. Das lyrische Hauptthema erinnert mich an den Blick aus dem Hotel Waldhaus auf den abendlich erleuchteten Silsersee. Es ist wohl meine eigene Sehnsucht, die durch diese wunderbare Musik anklingt. Kann Musik Heimweh ausdrücken? Vielleicht ist es eher die Erinnerung an Heimweh. Weiter wird Mozarts a-Moll Rondo erklingen. Es ist für mich von diesem unbeschreiblichen Herbstlicht einer Luisa Famos erfüllt, wenn sie schreibt:

‹Per mai es stat quel di                             ‹Für mich war jener Tag
L’ultim da mi’utuon                                   der letzte meines Herbstes,
Tant glüminusa                                          so lichterfüllt,
Preferida                                                     vor allen andern lieb;
Tuot oter d’eir il tschêl                              so anders war der Himmel
D’ün blau chafuol                                       in seinem tiefen Blau,
Masdà da desideris e dümperar              verwoben mit Wünschen und
Dumandas sainza gnir respusas.›            Fragen ohne Antwort.›

(aus dem Gedichtband «eu sun la randolina d’ünsacura», übersetzt von Mevina Puorger)

Die Improvisationen entstehen aus dem Moment. Einige von Schuberts Melodien werden zu einem lutzschen Liederkranz verwoben. Sie und weitere Schöpfungen erklingen am 4. August zum ersten und letzten Mal.»