Kuckuck trifft Känguru, © Rolf Giger
Kuckuck trifft Känguru, © Rolf Giger

Mitten im Geschehen 

Klosters Music präsentiert im alten Schulhaus mit dem «Karneval der Tiere» erstmals ein Familienkonzert 

Den «Karneval der Tiere» hat Camille Saint-Saëns nur für ein Hauskonzert komponiert. Die «grosse zoologische Fantasie», wie er dieses am 9. März 1886 in Paris uraufgeführte Werk für Instrumentalensemble und zwei Klaviere humorvoll nannte, war ihm zu populär für ein arriviertes klassisches Konzertpublikum. Saint-Saëns hatte Angst, damit seinen Ruf als ernstzunehmender Komponist zu verlieren. Es hat aber schon Gründe, dass diese geistreiche, humorvolle, zugängliche Komposition zu seiner bekanntesten überhaupt wurde. Klosters Music hat ganz bewusst das rund einstündige, in vierzehn Einzelnummern gegliederte Werk für sein erstes Familienkonzert ausgewählt. «Wir möchten auch Kinder und Jugendliche mit klassischer Musik begeistern. Dafür eignet sich der ‚Karneval der Tiere‘ mit seiner tollen Musik und seiner lustigen Rahmengeschichte perfekt. Und auch die Erwachsenen werden an diesem Konzert viel Spass haben», sagt Franziska von Arb, Geschäftsführerin von Klosters Music. Ausserdem passe es perfekt zum Festivalmotto ‚Sehnsucht Natur. Musical Landscapes‘.

Von gackernden Hühnern bis zum ruhig dahingleitenden Schwan, von hüpfenden Kängurus bis zum behäbig tanzenden Elefanten reicht die Bandbreite der musikalisch charakterisierten Tiere. In der Rahmengeschichte, die der Bündner Schauspieler Nikolaus Schmid vortragen wird, kommt sogar noch eine ganze Warzenschwein-Familie vor. Für den virtuosen Klavierpart konnte das georgische Piano Duo Beraia gewonnen werden. Das achtköpfige Instrumentalensemble stellt die Kammerphilharmonie Graubünden. «Das Orchester hat viel Erfahrung in der Musikvermittlung, und Familienkonzerte haben einen festen Platz in seinem Programm. Berührungsängste kennt das Ensemble nicht. ‚Die Musik der Kammerphilharmonie Graubünden erklingt in der Stadt und auf dem Land, auf Dorfplätzen, in Kirchen und Tanzlokalen, für Gross und Klein‘ – schreibt die Kammerphilharmonie über sich selbst – um die Musik möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen», sagt von Arb.

Mit dem alten Schulhaus Klosters hat das Festival für dieses Konzert einen idealen Raum gefunden, der grosse Nähe zwischen den Künstlerinnen und Künstlern und dem Publikum schafft. «Zusätzlich zu den Stuhlreihen werden wir ganz vorne bei der Bühne Turnmatten auslegen und Turnbänkli aufstellen, um auch den Kindern ein lockeres Zuhören zu ermöglichen. Bei diesem Konzert ist man mitten im Geschehen», verspricht die Geschäftsführerin, die für dieses Konzert im Vorfeld eng mit den Schulen und der Musikschule Prättigau zusammenarbeiten wird. Die Kinder können auch Bilder zum Thema malen, die beim Konzert im alten Schulhaus ausgestellt werden. «Wir sind sehr gespannt auf diese Premiere. Sicher ist auf jeden Fall, dass wir auch im nächsten Jahr wieder ein Familienkonzert anbieten werden», sagt Franziska von Arb. «Wir möchten bei Klosters Music Hemmschwellen abbauen und wirklich jede und jeden mit klassischer Musik ansprechen und unsere Begeisterung weitergeben.»

 


 

Kuckuck trifft Känguru

Montag, 31. Juli 2023, 17:00 Uhr, Altes Schulhaus, Klosters

Kammerphilharmonie Graubünden,
Natia & Tamar Beraia (Klaviere), Nikolaus Schmid (Erzähler)

Camille Saint-Saëns («Der Karneval der Tiere» für zwei Klaviere, Instrumentalensemble und einen Erzähler)